Mittwoch, 18. Januar 2012

Silvester

Jedes Jahr der gleiche Trott. Kurz nach Pfingsten beginnen die ersten Leute mit der Silvesterplanung. Ne cool Party hier im Club, oder doch durch die Stadt ziehen und diverse Kneipen unsicher machen oder ganz entspannt mit 40 Leuten einem Saufgelage in irgend einer Wohnung, von irgendjemandem den man nicht kennt, beizuwohnen. Aber am schönsten sind doch die entspannten Feiern, mit einer Hand voll ausgewählter Menschen, gutem Essen, ein paar Schluck gegen den Durst und sich ein hübsches Feuerwerk in der Kälte anzuschauen.
Bis Mitte Dezember hörten wir hier niemanden über Silvester reden und ich fürchtete schon das Schlimmste: Viele Menschen auf engsten Raum gezwängt, laute Musik und die Hoffnung, dass das Bett bald wieder aufgesucht werden darf. 
Doch es kam ganz anders. 2 Wochen vor Silvester kam der Vorschlag zum Zelten....ja....Zelten...an Silvester. Ganz neue Optionen die sich hier ergeben, wenn man nicht auf wärmendes Schuhwerk, dicke Jacke, Handschuhe und Mütze angewiesen ist. Ohne lange zu Überlegen sagten wir natürlich zu.  (obwohl die Webseite des Campingplatzes die so ziemlich unfreundlichste Webseite des Universums ist: NO MUSIK! NO QUESTION! GO AWAY! http://www.beaverlac.co.za/).
Alles Nötige wird besorgt und ins Auto verstaut, ein Freundin abgeholt und wir brausen vollgepackt Richtung Norden. Beaverlac liegt rund 3 Autostunden nördlich von Kapstadt entfernt und das vorletzte Stück vibrieren wir uns über eine Holperstrasse dem Bergpass entgegen, welcher glücklicherweise eine wunderschöne, ziemlich steile, jedoch asphaltierte Bergstrasse ist. Doch leider haben wir uns zu früh gefreut. Die letzten zehn Kilometer quält sich unser tiefer gelegter BMW eine steile Buckelpiste aus Sand, Steinen tiefsten Schlaglöchern hinab. Schweißgebadet aber Glücklich erreichen wir endlich unser Ziel.

Der Campingplatz ist ziemlich bevölkert, jedoch finden wir ein  nettes Plätzchen im Schatten und lassen uns nieder. Mitten im Tal, umgeben von nichts als ein paar Zitruspflanzen befinden wir uns fernab jeglicher Zivilisation, der perfekte Ort um mal "raus" zu kommen. Überall laden Wanderwege dazu ein, die Landschaft zu erkunden, entlang an dem kleinen Flußlauf zu wandern, ab und zu in einem  von der Natur erschaffenen Wasserbecken zu planschen, sich von kleinen Wasserfällen berieseln zu lassen, oder wagemutig von Klippen ins Wasser zu springen.
So verbringen wir auch die ganzen Tage. Abends wird ein Feuer entzündet und alle warten bei einem köstlichen Kaltgetränk bis das Grillgut durchgebraten ist. Silvester an sich läuft relativ unspektakulär ab. Irgendeiner ruft "happy new year", es wird angestoßen, alles Gute gewünscht und weiter getrunken. Doch schöner als jegliches Feuerwerk ist der nächtliche Sternenhimmel, der hier, fernab jeglicher Lichtverschmutzung, seine volle Pracht entfaltet.
Zum krönenden Abschluss, fährt unser Nachbar ein 65 kg Teleskop auf (ohne das Gewicht vom Stativ), zeigt uns Jupiter, den Mond, den Orionnebel und viele weitere dieser faszinierenden leuchtenden Punkte über uns.

3 Kommentare:

  1. Hey but: "Dogs are welcome." :D

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  2. Toll! Ich hätt ja gerne nen Henning-eigenes Jupiterfoto gesehen!

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  3. ja, dogs waren da echt zu Hauf....wo de hingeschaut hast sind diese nervigen Köter rumgerannt! Und wegen dem Jupiterphoto.....hätte ich auch gerne :)!

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