Sonntag, 30. Oktober 2011

Tag 4 Addo

 Hier im Busch steht man mit der Sonne auf, und das ist früh. Kurz vor 6 treffen wir uns am Wasserloch und hoffen auf ein paar Tiere, die es nach einer langen Nacht ans Wasser treibt. Und wir werden belohnt. Unsere ersten zwei Kudumännchen betreten die Bühne, und stolzieren futternd an uns vorbei. Im Gebüsch raschelt es und eine aufgeregte Herde von Ladys stürmt herbei, rennt wild herum und sucht sogleich wieder Schutz im tiefen Dickicht, während die Herren der Schöpfung sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen.
Nach einem Kaffe, frisch auf dem Feuer gemacht, geht es los zu unserer ersten Safari. Mitten Auf dem Weg zum Haupteingang entdecken wir unsere ersten Elefanten. Mitten im Gebüsch stehen sie und futtern gemütlich vor sich hin.
Um 9 Uhr stehen wir vor der Rezeption und besteigen mit noch einigen andern "Safaristen" einen großen offenen Geländewagen und werden von einem Ranger durch die Gegend chauffiert. Um jetzt detailliert auf alle Tiersichtungen einzugehen, wäre hier an dieser Stelle wohl ein wenig übertrieben.....es waren eine ganze Menge, vom Dung Beetle über den äußerst scheuen Black Backed Jacal bis hin zum Zebra war alles dabei. Und Elefanten....ja....Elefanten....Der Park macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Überall tauchen diese wunderschönen und fantastischen Tiere in kleinen Gruppen (die Mädels) oder alleine (die auf randale gebürsteten Jungs) auf. Doch eine spezielle Begegnung war wohl am eindrucksvollsten. Unser Ranger erzählte gerade, dass wohl die einzige Gefahr für den Besuch von ausgewachsenen, sich in der Brunft befindenden Männchen ausgehen würde, da diese meist sehr aggressiv sind, und schon taucht hinter der Kurve eines dieser Exemplare auf. Man erkennt diese an feuchten Stellen an den Wangen, dass sie extrem nach Elefant riechen und dass sie sich eigentlich die ganze Zeit selbst anurinieren. Nun denn....solch ein jeder läuft direkt auf uns zu. Leise sein, keine schnellen Bewegungen machen, dann sollte einem nichts passieren. Langsam trottet er an uns vorbei, beobachtet uns in jeder Sekunde. Wir sind mit ihn direkt auf Augenhöhe, können ihn riechen und hören. Ein tiefes Grollen und Gurgeln kommt aus seinem Innern, wie das Gluckern eines dicken Wasserrohres, doch seine Schritte sind so leise, dass man sie kaum hört...hinter dem Wagen angekommen, dreht er sich noch einmal herum, klappt bedrohlich seine Ohren auf, lässt noch ein paar Photos über sich ergehen und trottet langsam weiter. Was für ein Erlebnis.

Nach zwei Stunden ist die Tour zu Ende und wir fahren zurück zu unserem Camp. Henrik beschließt, sich der Körperpflege hinzugeben, was wir andern als noch nicht notwendig empfinden (manche Menschen sind halt von Natur aus etwas sauberer und brauchen sich nicht so oft zu Duschen) und machen uns zu dritt nochmal auf Entdeckungsreise in den hinteren Teil des Parks. Nach 3 Stunden holen wir unseren Zurückgebliebenen wieder ab und drehen eine weitere Runde, bis sich die Pforten zum Einbruch der Dunkelheit schließen. Es ist schwer zu beschreiben wir großartig es ist in der Dämmerung einen Büffel grasend am Wegesrand zu beobachten, oder wie gerade ganz wunderschön kitschig ein Elefant in den letzten Sonnenstrahlen die Straße überquert, um für die Nacht im Gebüsch zu verschwinden.
Feuer, Bier,Essen, Mond, Sternenhimmel, Hyänen und die Stille.

Tag 5 ist schnell erzählt. Aufbruch in der Frühe, Henrik und Kara in Knysna bei Europcar rausgeworfen und weiter die ganzen 700 km zurück nach Kapstadt! Dort angekommen direkt in die Pizzeria zum Geburtstag einer Freundin, und nach einer leckeren Speise und einem Weinchen ab nach Hause in die Koje.

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